Türkei News :: Politik :: Türkei beginnt Gespräche für Beitritt zur Europäischen Energiegemeinschaft
Die Türkei und die Europäische Union haben mit Verhandlungen für einen möglichen Beitritt der Türkei zum Europäischen Energie Vertrag begonnen. Mit Unterzeichnung des Vertrages würde auch für Ankara hinsichtlich der Energiewirtschaft das gleiche Recht wie für die 27 EU Mitglieder gelten.
Bereits Anfang September fand sich eine türkische Delegation unter der Leitung von Yusuf Yazar in Wien ein und traf dort auf das Verhandlungsteam der Europäischen Kommission. Nach Regierungsangaben wurden bei diesem ersten Treffen die türkischen Reformen im Energiesektor besprochen. Von diesen besonders betroffen ist der türkische Elektrizitätsmarkt. Der EU-Kommissar für Energie, Andris Piebalgs, sagte in einer Stellungnahme, er hoffe, dass die Verhandlungen zügig vorangingen und bereits in den kommenden Monaten zu einem Ergebnis geführt werden könnten.
Die Türkei spielt für die Energieversorgung der Europäischen Union eine Schlüsselrolle. In den vergangenen Monaten erst hat die Türkei verschiedene Abkommen geschlossen, die das Land zu einem zentralen Knotenpunkt beim Transport von Gas und Öl aus der kaspischen Region, dem Mittleren Osten und sogar aus Russland nach Europa machen. Auch haben vier EU-Mitgliedländer im Juli ein Abkommen zum Bau der Nabucco Gas Pipeline mit der Türkei unterzeichnet, um die Versorgungssicherheit der europäischen Länder beim Gas nicht durch eine einseitige Abhängigkeit von Russland zu gefährden.
Ein wesentliches Hindernis aus dem Weg in den Energievertrag, wie auch für die Mitgliedschaft in der Europäischen Union als solches, ist jedoch der bereits seit Jahren währende Konflikt zwischen der Türkei und Zypern, das seit 2004 Mitglied der Europäischen Union ist. Der Streit bezieht sich unter anderem auf das Recht Zyperns, im östlichen Mittelmeer Öl zu fördern. Solange die Türkei nicht die Förderrechte Zyperns anerkenne, werde das Land sich gegen einen Beitritt der Türkei zur Energiegemeinschaft aussprechen.
Der Europäische Vertrag zur Gründung der Energiegemeinschaft ist 2006 in Kraft getreten und beinhaltet Regelungen für den Energiesektor, die die Versorgungssicherheit sowie leichtere Investitionen in diesem Bereich sicherstellen sollen. Dem Vertrag bereits beigetreten sind die Balkanländer Albanien, Bosnien und Herzegowina, wie auch Kroatien. Die Türkei, sowie die Ukraine, Norwegen und Georgien haben lediglich Beobachterstatus.
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