Türkei News :: Die Wirtschaft der Türkei
Als Urlaubsland steht die Türkei bei vielen Touristen hoch im Kurs. Doch wenn man sich die Wirtschaft des Landes betrachtet, fällt einem sehr schnell auf, dass es hier große Unterschiede in den einzelnen Regionen gibt. Insbesondere der Großraum Istanbul ist industriell ziemlich weit fortgeschritten, wohin gegen andere Regionen wirtschaftlich eher schwach sind. Der westliche Teil der Türkei gilt als wirtschaftlich sehr fortschrittlich, während der Osten eher agrarisch strukturiert und weniger entwickelt ist.
In den letzten Jahren hat sich die wirtschaftliche Lage der Türkei stetig verbessert. Seit 1980 ist das Bruttoinlandsprodukt jedes Jahr konstant um 5 Prozent gestiegen, so dass das Bruttonationalprodukt mittlerweile bei etwa 455 Milliarden Dollar liegt. Besonders hervorzuheben bei der wirtschaftlichen Situation ist die Stadt Istanbul und deren Umgebung. Der Dienstleistungssektor ist hier durch das Verkehrs-, Bank-, Presse- und Verlagswesen, sowie durch die Börse und den Großhandel ziemlich weit fortgeschritten. Touristen freuen sich hier über moderne Einkaufsstraßen. Außerdem können Betriebe, welche Textilien und Nahrungsmittel herstellen, besichtigt werden. Einen weiteren Beitrag zur Wirtschaft leistet hier auch die Industrie, welche Busse, Traktoren und Dieselmotoren baut. Ebenso wichtig ist jedoch auch der Fremdenverkehr, da es in Istanbul ein riesiges Angebot an großen Hotels gibt. Allein der Großraum Istanbul erreicht 41 Prozent des durchschnittlichen Einkommens der 15 alten EU-Staaten, der östliche Teil der Türkei schafft es nur auf 7 Prozent. Einige Projekte, welche momentan gerade anlaufen, sollen auch dem Osten zu einer höheren Wirtschaftskraft verhelfen.
Die Landwirtschaft in der Türkei trägt zum Bruttosozialprodukt 11,9 Prozent bei, beschäftigt jedoch 30,6 Prozent der Arbeitskräfte. In der Industrie hingegen liegt der Beitrag zum BSP bei 29,6 Prozent, bei Dienstleistungen sogar bei 44,5 Prozent. Für den Export und den Import diverser Güter sorgt seit 1996 eine Zollunion, die zwischen der Türkei und der EU besteht. Damit wandern mehr als 50 Prozent aller Exporte in die EU.
Eine wichtige Rolle bei der Wirtschaft in der Türkei spielen die beiden großen Industriefamilien Sabanci und Koc. Als wichtigster Sektor in der Industrie wird die Textilbranche angesehen. Bei den Exporten ist die Anzahl an Textilien am größten. Textilien im Wert von mehr als 20 Milliarden wurden allein im Jahr 2004 exportiert. In den letzten Jahren hat sich der sechstgrößte Baumwollhersteller mehr auf das Herstellen von Markenmode spezialisiert, anstatt billige Massenware zu vertreiben. Hauptsächlich in und um Istanbul, sowie in und um Bursa spielt die Textilindustrie eine wichtige Rolle.
Aber auch die Automobilindustrie und die Elektronikindustrie nehmen in der Türkei einen immer höheren Stellenwert ein. Von den 862.000 Autos, die 2004 produziert wurden, wanderten 519.000 als Exporte in andere Länder. Die Stadt Bursa gilt heute als führend in der Automobilbranche. Was die Nahrungsmittelindustrie anbelangt, so ist festzustellen, dass sich diese auf Westanatolien konzentriert. Vor allem Zucker, Tee, Tabak und alkoholische Getränke spielen hier eine Rolle.
Der Tourismus ist ein wirtschaftlicher Sektor, welchen man in der Türkei ebenso nicht unterschätzen sollte. Im Jahre 2005 wurde ein neuer Rekord verzeichnet, als in 11 Monaten des Jahres 20,5 Millionen Urlauber in die Türkei kamen. Jährlich kommen etwa 4 Millionen Deutsche in die Türkei, gefolgt von 1,6 Millionen Russen und 1,3 Millionen Briten. Die wichtigsten Urlaubsgebiete stellen dabei die südliche Ägäis-Küste und die Türkische Riviera dar.
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