Türkei News :: Kayseri
Die Stadt Kayseri, welche gleichzeitig auch die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz darstellt, ist weniger interessant für Touristen, dafür aber umso mehr für Geschäftsleute. In der Türkei gilt sie als Industrie- und Handelsstadt. Berühmt ist die Stadt für die Möbelproduktion aber auch für diverse Lebensmittel wie Pastirma, ein an der Luft getrockneter Schinken aus Rindfleisch. Mit etwa 900.000 Einwohnern ist Kayseri in der Türkei eine Großstadt, deren Einwohnerzahlen bereits seit vielen Jahren stabil bleiben.
Sie liegt am Fuße des Vulkans Erciyes (ca. 3900 Meter hoch), der aber bereits erloschen ist.
Was viele sich heute kaum vorstellen können ist, dass noch bis in das 4. Jahrhundert nach Christus Kayseri nicht so existiert hat, wie man es heute kennt. Damals bestand die heutige Stadt aus Salzseen und Sümpfen, welche erst im Laufe der Jahrhunderte abgetragen wurden. Etwa 150 vor Christus begannen Menschen damit, eine Siedlung zu grünen und diese Eusebia zu nennen.
Im Jahre 77 vor Christus wurden die Einwohner von Eusebia umgesiedelt und lebten für einige Jahre im nördlichen Mesopotamien. In ihre alte Heimat konnten sie erst zurückziehen, als der Ort durch Pompeius erobert wurde. Nachdem der letzte kappadokische König gestorben war, stand die Stadt 17 nach Christus unter der Herrschaft des Kaiser Tiberius und erhielt den Namen Kaisereia.
Das Christentum wurde von der Bevölkerung von Kayseri ziemlich früh angenommen. So bildete das damalige Caesarea schon im 3. Jahrhundert den Mittelpunkt der christlich-theologischen Bildung. Ein Jahrhundert später begann dann die Blütezeit der Stadt, als Spitäler, Altersheime und die Armenspeisung errichtet wurden. In der Antike war die Stadt dafür berühmt gewesen.
Heute noch lässt sich der Zerfall der älteren Viertel der Stadt erkennen. Während mit Eifer neue Viertel aufgebaut wurden, ließ man die alten zunehmend verkommen. In den kommenden Jahren erlebte die Stadt Kayseri ziemlich unruhige Zeiten, bis sie 1077 dem Byzantinischen Reich verloren ging und an die Danischmenden überging. Doch dabei blieb es nicht, auch die Seldschuken und die Mongolen eroberten die Stadt und unterwarfen der Einwohner ihrer Herrschaft.
Touristisch gesehen hat Kayseri eher weniger zu bieten. In der Türkei hat die Stadt als Industrie- und Handelszentrum zwar eine große Bedeutung, doch Sehenswürdigkeiten gibt es hier eher weniger.
Eine mächtige Mauer umgibt die Altstadt von Kayseri, in welcher man einen berühmten Basar findet. Touristen verschaffen sich hier gerne einen bleibenden Eindruck von der türkischen Kultur. Gehandelt werden hier sowohl Teppiche, als auch Gewürze und frische Lebensmittel. Mit etwas Glück findet man hier sogar das ein oder andere Souvenirs.
In der Umgebung von Kayseri kann man die Ausgrabungen von Kanesch bei Kültepe besichtigen, einen Blick auf das hethitische Felsrelief von Firaktin oder von Hanyeri werfen, den Geburtsort des Architekten Sinan, Mimarsinan oder den Ort Gezi mit der unterirdischen Stadt besuchen.
Außerdem gilt Kayseri als Verkehrsknotenpunkt in der Türkei. Bedeutend ist auch der Flughafen, welcher Touristen die Anreise erleichtert. Autobahnen und breite Landstraßen verbinden Kayseri mit den umliegenden Städten.
Touristen schätzen an der Stadt insbesondere die Delikatessen. Pastirma, ein luftgetrockneter Schinken aus Rindfleisch, wird hier hergestellt und mit einer scharfen Paste umhüllt. Ebenso zu den Spezialitäten, die aus Kayseri stammen, zählt die Knoblauchwurst Sucuk und die gefüllten Teigtaschen Manti.
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