Türkei News :: Istanbul :: Ausschreitungen in Istanbul: Tausende gegen IWF-Gipfel
Beim diesjährigen Gipfel des Internationalen Währungsfonds in der türkischen Metropole Istanbul ist es bei Demonstrationen zu schweren Ausschreitungen gekommen. Auf Molotowcocktails und Steinschleudern regierte die Polizei mit Wasserwerfern und Tränengas. Mehr als 100 Personen wurden vorübergehend festgenommen.
Rund 6000 Menschen versammelten sich gestern zu einer Demonstration gegen den Gipfel des Internationalen Währungsfonds. Verschiedene Gewerkschaften und zivilgesellschaftliche Vereinigungen hatten zu der Veranstaltung aufgerufen. Teilweise kamen Teilnehmer auch aus dem Ausland. Die friedlichen Proteste begannen mit einer Kundgebung auf dem Taxim-Platz im Zentrum von Istanbul. Die Polizei griff jedoch ein, als sich verschiedenen Gruppen während einer gemeinsamen Presseerklärung auf das Konferenzgelände zubewegten. Innerhalb von Minuten verwandelte sich die die friedliche Kundgebung in ein Schlachtfeld. Dutzende Demonstranten bewarfen die Polizei mit Steinen und Molotowcocktails und schossen teilweise mit Steinschleudern auf die Einsatzkräfte. Die Polizei setzte ihrerseits Wasserwerfer und Tränengas ein.
Besonders im Bereich der Istiklal, der größten Fußgängerzone der Stadt, kam es zu Ausschreitungen. Hier wurden Fensterscheiben von Banken eingeschlagen und Geldautomaten zerstört. Nachdem die friedliche Veranstaltung bald nach Beginn der Ausschreitungen beendet werden musste, dauerten die Auseinandersetzungen bis in den Nachmittag hinein. Insgesamt nahm die Polizei dabei etwa 100 Personen fest. Zum ersten Mal trugen die Einsatzkräfte der Polizei bei den Demonstrationen Nummern auf ihren Helmen, die ihre Identifikation ermöglicht. In einer gemeinsamen Stellungnahme machten die einladenden Gewerkschaften am Nachmittag die Polizei für die Eskalation der Veranstaltung verantwortlich und warfen ihr einen vorsätzlichen Angriff vor.
Zentrales Thema des gemeinsamen Gipfels von IWF und Weltbank ist die Erhöhung der Stimmrechte von Entwicklungs- und Schwellenländern. Während Weltbank-Chef Dominique Strauss-Kahn eine Anhebung der Stimmrechte um 3 Prozentpunkte auf insgesamt 47 % der Stimmen befürwortet, fordern die in der G-24 zusammengeschlossenen Entwicklungs- und Schwellenländer mindestens 6 Prozentpunkte.
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