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Türkei übernimmt ISAF-Kommando in Afghanistan im November

Ab November wird die ISAF in Kabul von einem türkischen Offizier geführt. Nach Frankreich wird dann die Türkei das Kommando über die internationale Truppe haben.

ISAF-Camp in Afghanistan

Zum zweiten Mal seit 2007 wird die Türkei in diesem Jahr die Führung der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Kabul übernehmen. Neuer Befehlshaber der ISAF ist damit der türkische General Hilmi Akin Zorlu. Dem türkischen Kommando sind auch 1200 Bundeswehrsoldaten unterstellt. Insgesamt befehligt Zorlu damit eine 19 Nationen umfassende Truppe. Die Türkei ist dabei das einzige muslimische Land der NATO. Entsprechend erklärte der afghanische Präsident Hamid Karzai bei der Übergabezeremonie in Kabul, dass sich Afghanistan bei den Türken "gut aufgehoben" fühle. Schließlich gebe es zwischen den beiden Ländern enge historische Beziehungen.

Bereits seit September werden Einheiten nach Afghanistan verlegt, so der Leiter des Kommunikationsbüros des türkischen Militärs, General Metin Gürak, bei einer Pressekonferenz. Er betonte dabei, dass die 1700 türkischen Soldaten nicht zu Antiterroroperationen oder gegen Drogenhandel eingesetzt würden. Auch seien sie nicht an der Minenbeseitigung beteiligt. Vielmehr leisteten sie einen Beitrag für Wiederaufbau und Bildungsmaßnahmen. Auch sollen sie zur Sicherung von Wahlen in Mazar-e-Sharif eingesetzt werden. Nachdem die Türkei bereits in 2007 für acht Monate das Kommando über die ISAF in Kabul hatte, dauert die Führung dieses Mal voraussichtlich ein Jahr, so Gürak.

Vor Afghanistan hatte die Türkei bereits im Jahr 1993 das Kommando über UNO-Soldaten in Somalia. Nachdem das ostafrikanische Land nach dem Sturz des Diktators Siad Barre im Chaos versank, wurde einem türkischen General die Führung der rund 30.000 UNO-Soldaten übergeben.