Türkei-News

Krieg in der Türkei und Nordirak

Die Situation im Südosten der Türkei und im Nordirak hat sich in den letzten Stunden weiter verschärft. Nach dem schweren PKK-Angriff vom Mittwoch sind nun rund 10.000 türkische Soldaten in das Kampfgebiet gezogen worden.

Laut Medienberichten soll die türkische Armee 22 Bataillone mit rund 10.000 Soldaten in die Kurdengebiete im Südosten der Türkei zusammengezogen haben. Ein Teil der Truppen soll dabei auch die Grenze zum Irak überschritten haben. Unterstützt wurden die Truppen durch die türkische Luftwaffe, die weiterhin Stellungen der PKK in der bergigen Region im Nordirak bombardiert. Wie viele PKK-Kämpfer der Aktion bislang zum Opfer gefallen sind, ist nicht bekannt. Nach Berichten türkischer Medien dürften aber mehrere Hundert Kurden bei dem Gegenschlag bislang ums Leben gekommen sein.

Die Militäraktion der Türken ist die Reaktion auf einen schweren PKK-Anschlag, der sich am Mittwoch früh ereignet hatte. Bei Attacken auf mehrere Militärstützpunkte sollen 24 türkische Soldaten und Polizisten getötet worden sein, 18 wurden zum Teil schwer verletzt. Die PKK-Kämpfer zogen sich im Anschluss auf nordirakisches Gebiet zurück. Es handelte sich um die schwersten Anschläge der PKK seit Jahren.

Die UN hat inzwischen den Anschlag der PKK aufs schärfste kritisiert, mahnt aber auch an, die territoriale Unabhängigkeit des Iraks zu respektieren. Die irakische Regierung hat die PKK-Angriffe allerdings auch schon verurteilt und betont, dass sie nicht die Absicht hat, bewaffneten ausländischen Gruppen Schutz zu bieten. Vielmehr sollen die Grenzen gegen solche Angriffe nun verstärkt überwacht werden und somit künftige Attacken auf die Türkei verhindert werden. Mit dem Einmarsch in die Kurdengebiete des Iraks scheint die türkische Armee das Heft allerdings lieber selbst in die Hand nehmen zu wollen. Eine diplomatische Krise zwischen der Türkei und dem Irak dürfte dadurch dennoch nicht entstehen.